Verborgene Schätze
unterm Ifinger
Wer heute mit der modernen Seilbahn hinauf ins Ski- und Wandergebiet Meran 2000 fährt, kann nur schwer erahnen, welch geologische Fundgrube er hier gerade überquert. Noch welche Naturgewalten einst in der wildromantischen Schlucht tief unter den eigenen Füßen am Werk waren.
Pünktlich verlässt die Bahn das moderne Gebäude der Talstation und schwebt hinauf in Richtung Hochplateau. Die Fahrt mit der geräumigen Gondel verläuft ruhig und angenehm leise. Sieben Minuten sind’s bis zur Bergstation. Gerade mal Zeit genug, um sich einen Überblick zu verschaffen. Üppiger Alpenrosen-Tannenwald, kahler Fels, sanfte Grünflächen, steil aufragende Gipfel: Das Landschaftsbild zeigt sich kontrastreich und faszinierend zugleich.
Tief unten in der Schlucht verläuft eine markante geologische Verwerfungslinie, die Naiftal Störung. Wenn nicht gerade Schnee liegt, ist deutlich zu erkennen, dass hier zwei sehr unterschiedliche Gesteine nebeneinanderliegen. Orographisch rechts (im Nordwesten) der weiße Ifinger Granit, orographisch links (im Südosten) die roten Gesteine des Etschtaler Vulkanitkomplexes, bekannt als Bozner Quarzporphyr. Der rote Farbton des Porphyrs findet sich auch in der Fassade der Tal- und Bergstation wieder. Diese Gesteinsformationen gehören zum südalpinen Teil der Alpen und entstanden im Perm, genauer vor 285 bis 275 Millionen Jahren. Diese Zeit war durch starke vulkanische Tätigkeit geprägt. Bei den roten Vulkangesteinen handelt sich um erstarrte Laven, verschweißte vulkanische Aschen und anderes Auswurfmaterial der Vulkane, die über Jahrmillionen auf dem südalpinen Grundgebirge abgelagert wurde. Der helle Ifinger Granit hingegen erstarrte zeitgleich in bis zu 10 km Tiefe, wo das heiße Magma im Südalpinen Grundgebirge stecken blieb. Erst in geologisch recht junger Zeit, in den letzten 23 Millionen Jahren (im Miozän), wurde der Ifinger Granit durch die Hebung der Alpen im Zuge der Kollision von Afrika (Adria) und Europa aus der Tiefe herausgehoben und Richtung Südosten über die Vulkanite geschoben.
Durch die Beanspruchung des Gesteins bei der Überschiebung an der Naiftal Störung, kam es zum Zerbrechen und Zerreiben des Gesteins. Erst das ermöglichte es der Erosion diese eindrucksvolle Schlucht aus dem harten Gestein heraus zu modellieren.
Ein weiteres geologisches Highlight in der Nähe ist die Grenze zwischen den südalpinen und den ostalpinen Einheiten der Alpen, die sogenannte Periadriatische Störungszone. Diese bedeutendste tektonische Störungslinie der Alpen ist insgesamt über 700 km lang und erstreckt sich vom Piemont im Westen bis nach Slowenien im Osten. Hier verläuft sie am Nordwesthang des Ifinger von Meran-Zenoberg über die Ifinger Hütte und den Rötenbach südlich von Videgg bis zum Anteran See und dann hinunter ins Sarntal nach Weißenbach. An dieser Verwerfung wurden im Zuge Entstehung der Alpen die dunklen Schiefer und Gneise des Ostalpin Richtung Südosten über den hellen Ifinger Granit geschoben. Im Vergleich zur Naiftal Störung war diese Störungszone etwas früher und in größerer Tiefe bei etwas höheren Temperaturen aktiv, weshalb das Gestein weniger zerbrochen wurde. Dadurch konnte die Verwitterung diese Struktur nicht so deutlich herauspräparieren. Der farbliche Kontrast zwischen den Gesteinen ist im Gelände aber trotzdem gut zu erkennen. Besteigt man den Ifinger z.B. von Schenna aus überschreitet man diese Störungszone oberhalb der Ifinger Hütte.
Pünktlich verlässt die Bahn das moderne Gebäude der Talstation und schwebt hinauf in Richtung Hochplateau. Die Fahrt mit der geräumigen Gondel verläuft ruhig und angenehm leise. Sieben Minuten sind’s bis zur Bergstation. Gerade mal Zeit genug, um sich einen Überblick zu verschaffen. Üppiger Alpenrosen-Tannenwald, kahler Fels, sanfte Grünflächen, steil aufragende Gipfel: Das Landschaftsbild zeigt sich kontrastreich und faszinierend zugleich.
Tief unten in der Schlucht verläuft eine markante geologische Verwerfungslinie, die Naiftal Störung. Wenn nicht gerade Schnee liegt, ist deutlich zu erkennen, dass hier zwei sehr unterschiedliche Gesteine nebeneinanderliegen. Orographisch rechts (im Nordwesten) der weiße Ifinger Granit, orographisch links (im Südosten) die roten Gesteine des Etschtaler Vulkanitkomplexes, bekannt als Bozner Quarzporphyr. Der rote Farbton des Porphyrs findet sich auch in der Fassade der Tal- und Bergstation wieder. Diese Gesteinsformationen gehören zum südalpinen Teil der Alpen und entstanden im Perm, genauer vor 285 bis 275 Millionen Jahren. Diese Zeit war durch starke vulkanische Tätigkeit geprägt. Bei den roten Vulkangesteinen handelt sich um erstarrte Laven, verschweißte vulkanische Aschen und anderes Auswurfmaterial der Vulkane, die über Jahrmillionen auf dem südalpinen Grundgebirge abgelagert wurde. Der helle Ifinger Granit hingegen erstarrte zeitgleich in bis zu 10 km Tiefe, wo das heiße Magma im Südalpinen Grundgebirge stecken blieb. Erst in geologisch recht junger Zeit, in den letzten 23 Millionen Jahren (im Miozän), wurde der Ifinger Granit durch die Hebung der Alpen im Zuge der Kollision von Afrika (Adria) und Europa aus der Tiefe herausgehoben und Richtung Südosten über die Vulkanite geschoben.
Durch die Beanspruchung des Gesteins bei der Überschiebung an der Naiftal Störung, kam es zum Zerbrechen und Zerreiben des Gesteins. Erst das ermöglichte es der Erosion diese eindrucksvolle Schlucht aus dem harten Gestein heraus zu modellieren.
Ein weiteres geologisches Highlight in der Nähe ist die Grenze zwischen den südalpinen und den ostalpinen Einheiten der Alpen, die sogenannte Periadriatische Störungszone. Diese bedeutendste tektonische Störungslinie der Alpen ist insgesamt über 700 km lang und erstreckt sich vom Piemont im Westen bis nach Slowenien im Osten. Hier verläuft sie am Nordwesthang des Ifinger von Meran-Zenoberg über die Ifinger Hütte und den Rötenbach südlich von Videgg bis zum Anteran See und dann hinunter ins Sarntal nach Weißenbach. An dieser Verwerfung wurden im Zuge Entstehung der Alpen die dunklen Schiefer und Gneise des Ostalpin Richtung Südosten über den hellen Ifinger Granit geschoben. Im Vergleich zur Naiftal Störung war diese Störungszone etwas früher und in größerer Tiefe bei etwas höheren Temperaturen aktiv, weshalb das Gestein weniger zerbrochen wurde. Dadurch konnte die Verwitterung diese Struktur nicht so deutlich herauspräparieren. Der farbliche Kontrast zwischen den Gesteinen ist im Gelände aber trotzdem gut zu erkennen. Besteigt man den Ifinger z.B. von Schenna aus überschreitet man diese Störungszone oberhalb der Ifinger Hütte.
Erkennbar, wenn auch meist hinter Wald und Fels versteckt, ist auch das schmale, silbergraue Band des Naifbachs. Kaum vorstellbar, dass dieser so bescheiden anmutende Wasserlauf, der hoch oben am Ifinger entspringt und sich auf einer Länge von 11 km talwärts windet, einst Ursache verheerender Überschwemmungen und Erdrutsche war. Bis ins 20. Jahrhundert herauf berichten die Chroniken von heftigen Gewittern vom Ifinger her, bei denen Wassermassen des Naifbachs durch die enge Felsschlucht mit Bäumen, Geröll und Schlamm zu Tal donnerten und auf ihrem Weg Häuser, Felder und Straßen mit sich rissen. Durch die Errichtung von Schwellen und Sperren und die Aufforstung der Flächen wurde der Naifbach im Laufe der Jahrzehnte gezähmt und seiner zerstörerischen Kraft beraubt.
Bis heute aber erinnern im Naiftal Bildstöcke, Gedenktafeln und Kapellen an die Ereignisse von damals: Der Metzner Bildstock, der von der Rettung des Metznerbauern aus einem Naif-Hochwasser um die Mitte des 18. Jahrhunderts zeugt; die Naif Kapelle, die nach 1698 zum Schutz vor Überschwemmungen errichtet wurde, oder die Kapelle zu Ehren des „Wetterherrn“ Oswald, die von den Bewohnern Haflings schon im Jahr 1641 „zur Abwendung schädlicher Hochgewitter“ am Fuße des Ifingers erbaut wurde, sind dabei nur einige der steinernen Zeitzeugen, auf die Wanderer und Speedhiker heute treffen, wenn sie das Naiftal durchwandern, um hinauf zur Bergstation der Seilbahn zu gelangen.
Bis heute aber erinnern im Naiftal Bildstöcke, Gedenktafeln und Kapellen an die Ereignisse von damals: Der Metzner Bildstock, der von der Rettung des Metznerbauern aus einem Naif-Hochwasser um die Mitte des 18. Jahrhunderts zeugt; die Naif Kapelle, die nach 1698 zum Schutz vor Überschwemmungen errichtet wurde, oder die Kapelle zu Ehren des „Wetterherrn“ Oswald, die von den Bewohnern Haflings schon im Jahr 1641 „zur Abwendung schädlicher Hochgewitter“ am Fuße des Ifingers erbaut wurde, sind dabei nur einige der steinernen Zeitzeugen, auf die Wanderer und Speedhiker heute treffen, wenn sie das Naiftal durchwandern, um hinauf zur Bergstation der Seilbahn zu gelangen.
Der Bergerith - heute in veredelter Form als Meranith bekannt - ist eine Varietät von Jaspis (Quarzgruppe).
Doch das Gebiet an den Ausläufern des Ifingers birgt auch versteckte Schätze. Vor etwa 280 Millionen Jahren bildeten Lavaströme und heftige Explosionen eines der größten Vulkangebiete der Welt. Durch die Zirkulation heißer Wässer wurden Minerale aus dem Gestein gelöst und in Form einer besonderen Jaspis-Varietät in Hohlräumen und Klüften wieder abgelagert.. Der Bergerith wurde im Jahr 2007 vom Mineraliensammler Paul Berger im Naiftal entdeckt. Er besteht aus den Elementen Silizium, Sauerstoff und Spuren von Eisen und wird der Familie des Jaspis zugeordnet. Seine rot-feurigen Adern in einer sattgrünen Matrix machen ihn zu einem einzigartigen Schmuckstein.
Zehn Jahre später entdeckte der Südtiroler Goldschmied Konrad Laimer – ein Meister der Schmuckschmiedekunst, der seit Jahren mit großer Leidenschaft die Schätze seiner Heimat erforscht und in seine Arbeit einbindet – diesen nun Meranith genannten Schmuckstein wieder. Die Materialien verwandelt Laimer in Schmuckstücke, die in einer modernen, klaren und eleganten Formsprache von ihrem Ursprung erzählen. Wie auch bei seinen früheren Kollektionen hat der Schmuckkünstler bei seinen Meranith-Kreationen die Ausdruckskraft des Materials genutzt, um die Einzigartigkeit des Steins hervorzuheben und sie fest mit der Person, die ihn trägt, zu verbinden.
UNSER TIPP: Erlebe ein gesteinsübergreifendes Bergerlebnis
550 Höhenmeter, 1.000 m Stahlseil, auf dem Heini Holzer Klettersteig befindet man sich komplett im Ifinger Granit. Beim Zustieg von der Bergstation Meran2000 kreuzt man die Naiftal-Störung, beim Zustieg von der Ifinger Hütte hingegen kreuzt man die Periadriatische Störungszone.
QUELLE:
Zehn Jahre später entdeckte der Südtiroler Goldschmied Konrad Laimer – ein Meister der Schmuckschmiedekunst, der seit Jahren mit großer Leidenschaft die Schätze seiner Heimat erforscht und in seine Arbeit einbindet – diesen nun Meranith genannten Schmuckstein wieder. Die Materialien verwandelt Laimer in Schmuckstücke, die in einer modernen, klaren und eleganten Formsprache von ihrem Ursprung erzählen. Wie auch bei seinen früheren Kollektionen hat der Schmuckkünstler bei seinen Meranith-Kreationen die Ausdruckskraft des Materials genutzt, um die Einzigartigkeit des Steins hervorzuheben und sie fest mit der Person, die ihn trägt, zu verbinden.
UNSER TIPP: Erlebe ein gesteinsübergreifendes Bergerlebnis
550 Höhenmeter, 1.000 m Stahlseil, auf dem Heini Holzer Klettersteig befindet man sich komplett im Ifinger Granit. Beim Zustieg von der Bergstation Meran2000 kreuzt man die Naiftal-Störung, beim Zustieg von der Ifinger Hütte hingegen kreuzt man die Periadriatische Störungszone.
QUELLE:
- IVIGNA - Geschichten aus Hafling, Vöran und Meran 2000 (Ausgabe 2)
- „Die Naif – Ein Wildbach schreibt Geschichte“, Dezember 2004, Autor: Walter Egger, Herausgeber: Heimatpflegeverein Obermais
- Pomella, Hannah, et al. "The Northern Giudicarie and the Meran-Mauls fault (Alps, Northern Italy) in the light of new paleomagnetic and geochronological data from boudinaged Eo-/Oligocene tonalites." International Journal of Earth Sciences 100.8 (2011): 1827-1850.